Zertifikatswiderruf

Was bedeutet Zertifikatswiderruf?

Der Zertifikatswiderruf ist ein sicherheitsrelevanter Prozess im Bereich der Online-Kommunikation. Er kommt zum Zuge, wenn ein SSL-Zertifikat nicht länger sicher ist. Dessen ursprünglicher Zweck bestand darin, die Kommunikation zwischen Server und Client zu verschlüsseln. Sollte die Sicherheit des Zertifikats jedoch aus irgendeinem Grund nicht mehr gewährleistet sein, kommt der Zertifikatswiderruf ins Spiel.

Wann ist ein Zertifikatswiderruf notwendig?

Eine Notwendigkeit für den Zertifikatswiderruf ergibt sich, sobald die privaten Schlüssel, die mit dem SSL-Zertifikat verknüpft sind, kompromittiert wurden. Kompromittiert bedeutet in diesem Kontext, dass sie in die Hände Dritter gelangt sind. Dies kann beispielsweise durch eine Cyberattacke geschehen. Wurden die Schlüssel tatsächlich entwendet, haben die Angreifer die Möglichkeit, die Kommunikation zu entschlüsseln. Daher ist es wichtig, dass solche Zertifikate sofort widerrufen werden.

Wie funktioniert ein Zertifikatswiderruf?

Ein Zertifikatswiderruf wird direkt über die Zertifizierungsstelle, die das Zertifikat ursprünglich ausgestellt hat, eingeleitet. Die Zertifizierungsstelle storniert das betroffene Zertifikat und setzt es auf eine sogenannte Sperrliste. Im Idealfall sollte der Widerruf unmittelbar erfolgen, sobald bekannt wird, dass die zugehörigen privaten Schlüssel kompromittiert wurden.

Die Folgen eines Zertifikatswiderrufs

Nach einem Zertifikatswiderruf wird das betroffene SSL-Zertifikat auf die Sperrliste (engl. Certificate Revocation List, CRL) der Zertifizierungsstelle gesetzt und ist somit nicht mehr gültig. Webbrowser überprüfen diese Liste bei jedem Seitenaufruf und stellen keine Verbindung zu Seiten mit zurückgezogenen Zertifikaten her. Dadurch schützt der Zertifikatswiderruf den Datenverkehr vor unsicheren Verbindungen.